Freitag, 10. Juli 2009

Auflösung Quiz

Als (vorläufig) letzten Blogeintrag möchte ich hiermit das Quiz auflösen, das wohl nicht ganz so einfach war. Klar bevorteilt waren natürlich die Velo- und Tourenfahrer, aber dank kreativen Antworten und Begründungen konnten nicht so Veloerfahrene durchaus aufholen. Besten Dank allen Teilnehmern.

Die Frage war, was ein Tourenvelofahrer in Nordspanien bevorzugt:

- ein fein gebratener Merluza in einem schönen Restaurant oder 250g Pasta mit Fertigtomatensauce?

Die richtige Antwort ist 250g Pasta, da die Kohlenhydratspeicher wieder gefüllt werden müssen. Und nichts gegen den Merluza, aber Diäten wegen den kleinen Portionen in den Restaurants sind während einer Fahrradtour das Falsche. Oder wie es in einer Antwort hiess: lieber delikat viel essen als Delikatessen!

- eine kurze Abfahrt mit 10% Gefälle oder 5 km mit 3% Steigung?

Die Steigung ist richtig, weil man dann schön weit kommt und normalerweise auch eine längere Abfahrt folgt. Bei einer kurzen Abfahrt mit 10% Gefälle ist es schnell vorbei und die gleiche Höhendifferenz muss wieder erklommen werden, da wir ja am Meer entlang fuhren. Und wie in einer Antwort so treffend gesagt: wers flach will, soll nach Holland!

- ein 3-Sternhotel mit Spa oder ein Einsternhotel mit Balkon?

Ganz klar der Balkon. Auf ihm kann man mit dem Campingkocher bequem kochen, die stinkenden Velosachen machen sich gut als Windfahnen, und Lutz kann ungestört seinem kleinen Laster fröhnen. Und wir mussten sowieso erfahren, dass die Spas meistens geschlossen sind.

- Champions League Final schauen in einer Bar mit einheimischen Fans oder im Bett im Hotelzimmer?

Im Bett, da wir nach einem Tag auf dem Velo müde waren und deshalb das Bett viel gemütlicher war. Und ausserdem waren wir nicht in Katalonien, sondern in Galizien. Hier in eine Bar gehen, wäre gleichbedeutend mit in Zürich in eine Bar gehen, wenn der FCB in der Champions League spielt…

- ein Hochdruck- oder ein Tiefdruckgebiet nördlich von uns?

Ein Tiefdruckgebiet. Wie das Wetter ist, das es mitbringt, ist uns zweitrangig, da uns Regen nicht allzu viel anhaben kann. Aber die Windrichtung, die es mitbringt ist komfortabel: schöner Rückenwind…

- weiss oder rot?

Die schwierigste Frage. Obwohl rot sonst meine Lieblingsfarbe ist und ich viele Kleidungsstücke in der Farbe besitze, ist die richtige Antwort weiss. Auf den Landkarten sind die Nebenstrassen weiss und die Hauptstrassen rot eingezeichnet und als Velofahrer bevorzugt man ganz klar kleine, verkehrsarme Nebenstrassen. Bei dieser Frage gab es auch kreative Begründungen wie z.B.:
Beides: lieber weisse Haut als Sonnenbrand, jedoch nach einem Aufstieg besser rot im Gesicht, als kreidebleich vom Fahrrad fallen, zudem vertrittst du ja die Schweiz und dazu braucht es beide Farben. Jedoch wenn man die Statistik befragt, hast du klar mehr rote Shirts als weisse, darum rot.
Rot natürlich: ein rotes Shirt sieht auch nach einer Woche und mehreren Tomaten-Pastas noch halbwegs ok aus. Beim fleckigen Weiss kommt nicht mal die Serviertochter auf weniger als 2 Meter Distanz an einen ran.

Die Gewinner sind:

1. Rang: Silvan gewinnt den isotonischen Durstlöscher: ein Bier. Ja, das ist isotonisch und löscht den Durst; was will man mehr?...

2. Rang: Marlies gewinnt einen absoluten Fitmacher, einen schön starken Espresso, damit man am Morgen die erste Steigung gleich mit Vollgas fahren kann. (auch als Tee einlösbar)

3. Rang: Christa gewinnt den Power-Riegel: eine Tafel Schokolade, die schon bei manchem Einbruch dank seinem Zuckerschub die Beine wieder kurbeln liess.

Ich hoffe, dass ihr Spass hatte, meine Beiträge zu lesen und meiner Reise ein wenig zu folgen und wünsche allen viele spannende, schöne und erholsame Ferien.

Freitag, 3. Juli 2009

Wieder zuhause

Gestern bin ich wieder zuhause angekommen. Nachdem ich es am Lago Maggiore noch gemütlich nahm und zwei Badetage einlegte, auch um die Töfffahrer, die an Wochenenden die Alpenpässe bevölkern, zu vermeiden, habe ich mich am Montag über den San Bernardino gekämpt. Die in der Wetterprognose angekündigten lebhaften Talwinde stellten sich im Misox und am San Bernardino als hartnäckigen Gegenwind heraus und erhöhten die gefühlte Steigung um einiges. Aber schlussendlich kam ich trotzdem mit Pausen gut über den Pass und konnte danach in zwei Tagen gemütlich nach Zürich ausrollen und die Tour nach knapp elf Wochen ohne grössere Pannen und Zwischenfälle zufrieden beenden.

Die Tour war schön und spannend und ich werde viele gute Erinnerungen behalten. Und nun werde ich mir überlegen, was ich sonst noch diesen Sommer anstellen werde. Ich habe schon einige Ideen und es wird mir sicher nicht langweilig werden...

Die letzten Photos bis nach Zürich:

Sesto Calende - Zürich


P.S. Nächste Woche werde ich die Auflösung des Quizes und die Namen der Gewinner auf den Blog stellen. Wer also seine Gewinnchancen noch nutzen und einen der begehrten Preise abräumen möchte, der kann die Lösung gerne noch an mich senden.

Freitag, 26. Juni 2009

Neue Bilder

Nach einem Tag fahren bin ich nicht viel weiter (am Suedzipfel des Lago Maggiores), dafuer hatte ich nun Zeit, die Photos von Hannes zu kommentieren und eigene Photos hochzuladen:
Cap d'Agde - Sesto Calende


Viel Spass beim Anschauen und den naechsten Eintrag werde ich voraussichtlich von zuhause aus machen koennen.

Bis bald!

Mittwoch, 24. Juni 2009

Gruesse aus Italien

Ich geniesse momentan die Fahrt durch das Piemont mit seinen schoenen Weinbergen und der tollen Fernsicht auf die Alpen und bin inzwischen nur noch eine Tagesetappe vom Lago Maggiore entfernt.

Seit Avignon fahre ich wieder alleine. Zuerst ging es zum Grand Canyon du Verdon. Einer atemberaubenden Schlucht mit ebenso atemberaubenden Steigungen. Dies war ganz sicher eines der groessten Hoehepunkten der Reise. Fuer die naechsten beiden Tage plante ich durch die Gorges de Daluis (ist auch sehr schoen), danach ueber einen 1600 Meter-Pass in die Gorges du Cians zu fahren (soll auch sehr schoen sein). Am Eingang des Tals stand, dass die Gorges du Cians bis zum 15. Juni geschlossen sei. Ich schaute auf meine Uhr und sah, dass es der 16. ist und dachte mir, dass ich Glueck gehabt habe. In Guillaumes, am Fusse des Passes, angekommen, stand dann, dass die Sperrung verlaengert wurde. Da dachte ich schon, dass ich auf dem gleichen Weg zurueck muesse. Aber die nette Frau von der Touri-Info hat mir dann einen anderen Weg mit kleinen Straesschen (und einem kleinen Pass mehr) ans Herz gelegt, und es hat sich sehr gelohnt. Man koennte daraus fast eine Lebensweisheit ableiten: Wenn der gewuenschte Weg versperrt ist, oeffnen sich neue.

Nach einem verlaengerten Wochenende im lohnenswerten Nizza ging es der Mittelmeerkueste entlang bis Savona, wo ich froh war, endlich von der Kueste wegzukommen, da es (mit kuerzeren Ausnahmen) nur eine sehr stark befahrene Strasse gab. Dies raubte mir ziemlich den Spass, obwohl es schoene Streckenabschnitte gegeben haette. Ich fuehle mich einfach auf kleineren, ruhigeren Straesschen viel wohler, und das Piemont offeriert eine Menge davon.

Hannes hat seine besten Photos ausgewaehlt und netterweise aufs Internet gestellt. Photos von mir werden spaeter folgen. Ihr koennt sie unter folgendem Link anschauen:

http://picasaweb.google.ch/hannes.egli/VonBilbaoNachAvignon?feat=directlink

Die gefahrenen Etappen seit Cap d'Agde:

Cap d'Agde - Le-Grau-du-Roi (105 km)
Le-Grau-du-Roi - Avignon (103 km)
Avignon - Greoux-les-Bains (126 km)
Greoux-les-Bains - Camping des Gorges du Verdon (97 km)
Camping des Gorges du Verdon - Guillaumes (71 km)
Guillaumes - Levens (107 km)
Levens - Nice (27 km)
Nice - Monaco - Albenga (121 km)
Albenga - Acqui Terme (120 km)
Acqui Terme - Nizza Monferrato - Casale Monferrato (97 km)

Mittwoch, 10. Juni 2009

(Fast) trocken durch die dicken Regenwolken

Nach einem verregneten Pausentag in Lourdes sind wir am Morgen bei staerkstem Regen aufgestanden. Doch zum Glueck hoerte es bald auf und wir konnten fast trocken bis Mane fahren, wo wir zehn Minuten vor dem Gewitter ein Hotel fanden. Und mit so viel Glueck ging es die letzten Tage weiter: Es hatte immer Regenwolken in der Naehe und oft sahen wir den Regen, aber nass wurden wir selten! Und heute machen wir am Strand von Cap d'Agde bei bestem Badewetter einen Tag Pause.

Die Fahrt entlang der Pyrenaeen zum Mittelmeer hatte viele Highlights zu bieten: sehr schoene Berg- und Huegellandschaften und viele schmucken Doerfer und Schloesser (siehe Photos mit Kommentaren). Und ganz so flach wie im letzten Blog geschrieben war es nicht mehr: Gerade nach Lourdes ging es nur noch rauf und runter ueber kleinere Paesse... Einmal mehr: man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben!

Inzwischen haben sich meine Reiseplaene geaendert und ich werde nun ueber Nizza und das Tessin nach Zuerich zurueckfahren und so um den 3.Juli zurueck sein. Ich habe mich so entschieden, weil ich den Rest der Strecke alleine fahren muss und ich keine Lust habe, ueber laengere Zeit alleine zu reisen. Die zwei Wochen alleine in Portugal haben mir gereicht und ich bin deshalb umso dankbarer, dass Roger, Lutz und Hannes mich bis jetzt begleitet haben.

Die Etappen der letzten vier Tage:
Lourdes - Mane (110 km)
Mane - Foix - Mirepoix (116 km)
Mirepoix - Limoux - Carcasonne (61 km)
Carcasonne - Cap d'Agde (147 km)

Photos von Bilbao - Cap d'Agde:

Bilbao - Cap d'Agde

Freitag, 5. Juni 2009

Flachetappen in den Pyrenaeen

In Bilbao ist Hannes zu uns gestossen und wir waren die letzten vier Tage bis Lourdes zu dritt unterwegs. Wenn ich an dieser Stelle die Kondition von Lutz gelobt habe, so darf ich hier sagen, dass sich das Training bei Chantal fuer Hannes gelohnt hat und ich mit Hannes nicht zu zusaetzlichen Verschnaufpausen kommen werde...

Bei Saint-Jean-de-Luz verliessen wir die Kueste und folgen nun dem noerdlichsten Pyrenaeenauslaeufer. Wir machen dabei sogar weniger Hoehenmeter als der Kueste entlang, da wir immer wieder laengere Strecken in Taelern fahren koennen, und wir uns gegen die ganz grossen Paesse entschieden haben, da starke, zweiprozentige Steigungen mit dem schweren Velo (42 Kilo mit Gepaeck) weniger Spass machen. Wir werden aber sicher einmal mit den Rennvelos zurueckkommen, da die Gegend sehr schoen ist.

Gestern Abend nahm Lutz den Zug zurueck in die Schweiz und nun geht es zusammen mit Hannes bis ca Avignon weiter. Wir haben uns heute Lourdes angeschaut und sind ein wenig enttoschen: die Stadt ist eher heruntergekommen und ueberfuellt mit Souvenirshops und billigen Hotels mit Leuchtreklamen aus den 70er Jahren. Wir sind deshalb auf einem Campingplatz etwas ausserhalb. Die Wallfahrtskirche ist eigentlich sehr schoen und idyllisch gelegen, aber man merkt leider zu stark, dass die katholische Kirche hier viel Geld macht.

Leider gibt es diese Mal keine Photos, weil der Compi hier auf dem Zeltplatz viel zu langsam ist. Die Route, die wir zu dritt fuhren:
Bilbao - Zarautz (114 km)
Zarautz - Cambo-les-Bains (107 km)
Cambo-les-Bains - Arette (107 km)
Arette - Lourdes (80 km)

Samstag, 30. Mai 2009

Ein kleines Quiz

Und hiermit moechten wir euch gerne ein kleines Quiz anbieten, bei dem es gute Preise zu gewinnen gibt:
- einen Power-Riegel
- einen isotonischen Durstloescher
- und einen absoluten Fitmacher
Beantworte dazu die folgenden Fragen und sende die Antworten an rwehrli(at)gmail.com. Gewinner werden ermittelt aus der Anzahl richtiger Antworten und kreativer Begruendungen. Die Fragen lauten:

Was bevorzugt ein Tourenvelofahrer in Nordspanien?:
- ein fein gebratener Merluza in einem schoenen Restaurant oder 250g Pasta mit Fertigtomatensauce?
- eine kurze Abfahrt mit 10% Gefaelle oder 5 km mit 3% Steigung?
- ein 3-Sternhotel mit Spa oder ein Einsternhotel mit Balkon?
- Champions League Final schauen in einer Bar mit einheimischen Fans oder im Bett im Hotelzimmer?
- ein Hochdruck- oder ein Tiefdruckgebiet noerdlich von uns?
- weiss oder rot?

Einsendeschluss ist bis ich wieder zurueck bin. Ich freue mich ueber rege Beteiligung und kreative Begruendungen falls ihr die Antwort nicht wisst.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Galizische und Kantabrische Kueste

Lutz und ich sind heute in Bilbao angekommen, wo morgen Hannes zu uns stossen wird. Bilbao macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck: wir haben eine nette Pension, und die Stadt mit Einkaufsfussgaengerzonen und einer schmucken Altstadt und natuerlich dem Guggenheim-Museum hat auch einiges zu bieten.

Lutz konnte inzwischen seine gesamte, teilweis neu gekaufte, Ausruestung testen. Dank dem schlechten Wetter anfangs Woche weiss er nun, dass seine Regenkleidung wasserdicht ist, und dank dem herrlichen Wetter seit gestern und dem Zufall eines schon geoeffnetten Campingplatzes weiss er nun auch, wie es sich auf seiner neuen Thermarestmatte schlaeft.

Wir kamen in der letzten Woche mit einem Pausentag im schmucken Comillas gut und problemlos im ewigen Auf und Ab der nordspanischen Kueste voran. Einzig vor Comillas war die Strasse gesperrt, weil sie die Bruecke komplett abgerissen haben und gerade eine neue bauten. Wir fragten, ob wir durch duerfen. Zuerst hiess es nein, doch nach dem wir genug lange bloed rumgestanden sind, hat uns der Vorarbeiter gewunken und wir konnten zwischen Kran, Armierungseisen, Bauschutt und Bagger hindurchzirkeln. Deshalb an dieser Stelle ein kleines Hoch auf die netten spanischen Bauarbeiter.

Und wiederum ein paar Eindruecke:

Ortiguieira - Bilbao


Die Route der letzten Tage:
Ortiguieira - Rinlo (97 km)
Rinlo - Cudillero (115 km)
Cudillero - Gijon - La Isla (115 km)
La Isla - Comillas (98 km)
Comillas - Noja (89 km)
Noja - Bilbao (92 km)

Samstag, 23. Mai 2009

Campingkochen im Hotelzimmer

Nach einer laengeren Pause ueber das Wochenende ging es am Dienstag zusammen mit Martin Lutzenberger von Santiago de Compostela aus weiter. Ich bin froh, wieder mit Begleitung zu fahren, und geniesse dementsprechend die Reise zusammen mit Lutz.

Lutz hat sich aber einen harten Einstieg ausgesucht: Nach einer ersten Abfahrt, in der auch kurz mal eine Tasche auf der Strasse landetet und ihre ersten kleinen Kratzer abbekam, ging es einen flotten Pass hoch. Immerhin ging es nachher ein wenig gemaessigter der sehr schoenen, touristisch noch nicht stark erschlossenen Kueste entlang. Leider waren die Campingplaetz noch zu, so dass wir in einem Hotel in Corcubion mit schoener Aussicht uebernachteten. Trotzdem wollten wir genug essen. In den Restaurants sind die Portionen fuer uns kalorienverbrennende Velofahrer zu klein, weswegen ich in den ersten Wochen abgenommen habe. Also haben wir kurzentschlossen auf dem Balkon des Hotelzimmers den Campingkocher ausgepackt und gekocht. Dies haben wir danach so weiter gezogen: am Tag darauf gingen wir in Malpica zum Strand und einen Tag spaeter haben wir sogar in Cabanas im Hotelzimmer selber gekocht. Es nimmt mich Wunder, was die Putzfrauen denken, wenn sie jeweils unsere Abfallkuebel leeren...

Am zweiten Tag sind wir zum Cabo Finisterre rausgefahren. Im Mittelalter glaubte man, dass hier die Welt endet und mich interessierte, wie ein solcher Ort ausschaut. Das Kap selber ist eher unspektakulaer, aber viele Pilger gehen nach Santiago noch hierhin und verbrennen ihre Kleider oder lassen irgendeinen Ausruestungsgegenstand zurueck, so dass dem Ort immer noch eine gewisse Aura innewohnt.

Heute machen wir in Ortigueira einen Tag Pause. Es waren schoene aber anstrengende vier Tage. Wir fuhren in den zwei letzten Tagen eigentlich nie flache Strecken und es gab Steigungen bis zu 14%! Aber dementsprechend fuhren wir auch auf kleinen, malerischen Straesschen durch schoene Huegel und Berglandschaften der Kueste entlang. Lutz haelt sich sehr gut, seine Kondition ist erstaunlich. Ich haette diese Etappen in den ersten vier Tagen der Tour nicht fahren wollen. Die letzten beiden Tage waren naemlich definitiv die hartesten der Tour.

Die Bilder dieser Wochentage:

Santiago - Ortigueira


Unsere Route:
Santiago de Compostela - Corcubion (112 km)
Corcubion - Cabo Finisterre - Malpica (103 km)
Malpica - La Coruna - Cabanas (112 km)
Cabanas - Ortiguieira (96 km)

Donnerstag, 14. Mai 2009

Porto - Santiago de Compostela

Ich bin inzwischen im Pilgerort Santiago de Compostela angekommen, und fuer einmal falle ich nicht auf mit meinem Velo und auch nicht mit meinen Outdoorkleidern. Es wimmelte nur so von Pilgern, die hier ihr Ziel erreicht haben.

In Porto habe ich einen gemuetlichen Sonntag verbracht mit Sightseeing und Portweindegustation; ein Highlight dabei war, dass sich die Rueckeroberung Portos durch die Portugiesen und die Briten aus den Haenden von Napoleon jaehrte und dies an den Originalschauplaetzen nachgespielt wurde. Am Abend verbrachte ich einen angenehmen Abend mit zwei Quebecoises. Et voila ce que j'ai promis: une phrase en francais: C'etait une soiree sympa avec vous deux! Je vous souhait bonne voyage!
Wir konnten sogar noch das Ende der Meisterfeier des FC Portos miterleben. Die Fussballfans in Portugal funktionieren aehnlich wie in der Schweiz: viel Bier, groellende Fangesaenge, Hupen und Autoschuetteln stehen hoch im Kurs.

Die letzten vier Tage hat mich das Wetter ein wenig im Stich gelassen: Nach drei Wochen Sonnenschein hiess es nun immer wieder mal die Regenjacke anziehen. Und noch eine weitere Premiere: Ich bin bei der Ausfahrt aus Porto gestuerzt, weil ich nicht miteinberechnet habe, dass Pflastersteine bei starkem Regen viel glitschiger sind. Zum Glueck hat es mir nichts gemacht und ich bin seither bei Regen wieder vorsichtiger!

Nun freue ich mich, dass ich nach einer Pause ueber dieses Wochenende ab naechster Woche von Lutz begleitet werde, da alleine fahren auf Dauer ziemlich langweilig wird. Fuer die naechsten Etappen bin ich sehr zuversichtlich: Die eher lockeren Etappen diese Woche scheinen sich auszubezahlen und ich konnte die letzten beiden Tage ohne Beschwerden fahren.

Und wieder ein paar Bilder, der wohl beliebteste Teil dieses Blogs:
Porto - Santiago de Compostela


Die Route war wie folgt:
Porto - Viana do Castelo (85 km)
Viana do Castelo - Vigo (88 km)
(Vigo-)Cangas - Cambados (84 km)
Cambados - Santiago de Compostela (63 km)

Samstag, 9. Mai 2009

Lissabon - Porto

Heute bin ich in Porto angekommen und ich habe mich inzwischen daran gewoehnt, alleine unterwegs zu sein. Von Lissabon habe ich zuerst nach Cascais den Zug genommen, da das Rein- und Rausfahren aus Grossstaedten selten ein Vergnuegen ist. Danach ging es nach Sintra, wo ich sehr ueberrascht war von den schoenen Palaesten und der schoenen, gruenen und waldigen Berglandschaft. Danach fuhr ich mehrheitlich der Kueste mit vielen bei Surfern beliebten Straenden entlang. In Peniche musste ich dann aber schon wieder einen Pausentag einlegen, damit meine "alten" Gelenke geschont werden konnten. Danach wurde die Landschaft dann aber flacher und deshalb kam ich auch wieder besser voran. Ich fuhr zwar zumeist sehr langsam (Stundenschnitt so um die 19 km/h); aber wenn man Zeit hat, dann kommt man auch langsam weit!

Ab Mira wurde die Landschaft dann definitiv flach und nun hat es auch ploetzlich viele Velofahrer auf der Strasse: Senioren in gemuetlichem Tempo, Junge, die zur Arbeit fahren und auch viele Rennvelo- und Mountainbikefahrer. Die Letzteren ueberholen mich zumeist, gruessen und quatschen manchmal kurz. Nach Aveiro wurde ich netterweise fuer eine laengere Zeit von Pedro, einem 40-Jaehrigen Mountainbiker, begleitet. Er hat mir ein wenig von der Gegend erzaehlt und wir haben angenehm ueber Gott und die Welt gequatscht.

Und wieder gibt es ein paar Photos zu bestaunen:

Lissabon - Porto


Meine Route diese Woche war wie folgt:
(Lissabon -) Cascais - Sintra (41 km)
Sintra - Peniche (89 km)
Peniche - Pedrogao (119 km)
Pedrogao - Mira - Aveiro (122 km)
Aveiro - Porto (85 km)

Samstag, 2. Mai 2009

Lissabon

Inzwischen sind wir in Lissabon angekommen und Roger ist gestern nach Zurich zurueckgeflogen. Die ersten zwei Wochen mit Roger waren sehr unterhaltsam und die Fahrt war landschaftlich sehr abwechslungsreich. Nun gilt es die nachsten zwei Wochen alleine zu fahren, bis mich Lutz und dann Hannes begleiten werden.

Wir sind von Sagres aus der Kueste entlang oder in Kuestennaehe nordwaerts nach Lissabon gefahren. Bis auf eine gerissenes Velocomputerkabel, dass wir dank Sackmesser und Duct Tape wieder flicken konnten, gab es keine Zwischenfaelle. Am letzten Tag auf dem Fall hat sich aber mein Knie leider vehement gemeldet. Deshalb mache ich nun drei Tage Pause in Lissbaon und dann sollte es sich wieder erholt haben. Lissabon gefaellt mir sehr gut und es gibt viel zu besichtigen, zu bestaunen und zu erlaufen in dieser Stadt. Einzig dass dieses Wochenende kein Fussballheimspiel stattfindet ist ein kleiner Rueckschlag.

Inzwischen habe ich auch einige Photos hochgeladen, sie koennen mit einem Klick hier angeschaut werden:
Sevilla - Lissabon
.

Fuer diejenigen, die die Route auf einer Karte nachverfolgen moechten, hier noch die einzelnen Etappen:
Sevilla - Riotinto (100km)
Riotinto - Aracena - Embalse de Cueva de la Mora (76km)
Cueva de la Mora - Alcoutim (90 km)
Alcoutim - Loule (94 km)
Loule - Monchique (77km)
Monchique - Sagres - Cabo de Sao Vicente - Sagres (112 km)
Sagres - Zambujeira do Mar (85 km)
Zambujeira do Mar - Santiago do Cacem (93 km)
Santiago do Cacem - Sesimbra (103 km)
Sesimbra - Lissabon (32 km)

Sonntag, 26. April 2009

Jetzt weiss ich was wirklicher Wind ist!

Heute sind Roger Meier und ich in Sagres angekommen und haben dabei unterwegs und in Sagres selber erfahren, wie stark der Wind die Reisegeschwindigkeit beeinflussen kann. Auf dem Weg zum Cabo de Sao Vicente hatten wir das Gefuehl, dass wir zu Fuss fast schneller waeren, waehrend wir auf dem Rueckweg nicht wirklich pedalen mussten!
Bisher lief alles gut und ich habe mich langsam auch wieder mit meinem Fahrrad, den Fahrradtaschen und der Ordnung darin angefreundet.
Wir fuhren von Sevilla nordwestlich bis nach Aracena und danach wieder suedwestlich nach Alcoutim an der portugiesisch-spanischen Grenze. Dabei haben wir zweimal wild an schoenen Seen gezeltet. Als wir bei Sanlucar de Guadiana die Faehre nach Alcoutim nahmen, haben wir gelernt, dass man einen Portugiesen nicht bei der Mittagspause stoeren darf. Der Faehrmann war sehr freundlich und hat ungefragt von uns Photos gemacht. Kaum gelandet, startete er jedoch gegenueber einem wartenden Englaender vollkommen durch. Dieser hatte naemlich kein Verstaendnis dafuer, dass der Faehrbetrieb ueber Mittag ruht, worauf der Faehrmann meinte, dass er ein Recht auf Essen habe und man die Englaender ja beim Teetrinken auch nicht stoeren duerfe...
In Portugal haben wir bisher immer in Pensionen oder Jugis uebernachtet und das Streckenprofil ist wie in Spanien sehr coupiert. Wir fuhren ueber Loule und Monchique (sehr schoene Berglandschaft) an die Atlantikkueste.
Morgen geht es weiter der Atlantikkueste entlang nach Lissabon, wo mich Roger am Freitag verlassen wird.

Donnerstag, 16. April 2009

Ich bin mal weg!

(English summary below) Und endlich ist es soweit und es geht los: Diesen Montag werde ich zusammen mit Roger Meier, der mich bis nach Lissabon begleiten wird, nach Sevilla fliegen. Meine Pläne über die Route ändern sich immer wieder und momentan möchte ich, so der Velogott will und sich meine Pläne nicht noch einmal ändern, bis ans Schwarze Meer fahren. Ich freue mich sehr Europa auf dem Fahrrad zu erkunden und viel Zeit zu haben, um an schönen Orten anzuhalten und dort solange verweilen zu können wie ich will.

Ich werde diesen Blog ca. einmal pro Woche auffrischen und werde zu gegebener Zeit auch einen Link zu Photos aufführen. Nun gilt es noch die letzten Vorbereitungen zu treffen (u.a. hält mich der Velohändler noch auf Trab, weil er über sechs Wochen brauchte, um die supertolle Rohloff 14 Gang Nabenschaltung einzubauen), und dann muss ich mich natürlich auch noch von meinen Liebsten verabschieden.

This Monday, I’m leaving for Sevilla together with Roger Meier, who is accompanying me to Lisboa. My planned route is changing all the time: I’m now planning to cycle to the black sea. I’m really looking forward to this trip, to discover Europe by bike and to be able to stop at nice spots and stay there as long as I want. I will update this blog every week and will also provide a link where photos can be found.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Die Reisevorbereitungen können beginnen!

Die Diss habe ich letzte Woche abgegeben und warte nun auf die Doktorprüfung im Marz. In der Zwischenzeit kann ich die kommende Reise planen:

Ich werde ab April wieder einmal längere Zeit mit dem Fahrrad unterwegs sein, wobei noch offen ist wie lange. Über den Zeitpunkt der Rückkehr möchte ich spontan entscheiden. Mein momentaner Plan ist es, im Raum Gibraltar und Andalusien, wo ich das letzte Mal aufgehört habe, zu starten und durch Portugal und Galizien zu den Pyrenäen zu fahren. Nachher ist die Route noch offen. Ich könnte mir vorstellen, durch Südfrankreich nach Kroatien zu fahren und danach nach Griechenland, rund um das Schwarze Meer, usw., oder von Kroatien aus eher nordostwärts in Richtung Polen, Baltische Staaten, usw.

Ich werde mehrheitlich alleine unterwegs sein, zeitweise werden mich aber einige Freunde begleiten. Wer immer auch Lust hat, mich auf einer Teilstrecke oder mehr zu begleiten, der ist herzlich willkommen und darf mich gerne kontaktieren. Ich bleibe extra in Europa, damit mich Kolleginnen und Kollegen über kürzere oder längere Abschnitte begleiten können. Du musst nicht ein super Velofahrer sein. Ich bin gerne bereit, das Tempo anzupassen, da ich dieses Mal kein Kilometer- und auch kein Endziel anstreben werde. Ich nehme auch gerne Rücksicht auf sonstige Wünsche der Begleitenden, wie z.B. Unterkunft, Route, etc.