Samstag, 30. Mai 2009

Ein kleines Quiz

Und hiermit moechten wir euch gerne ein kleines Quiz anbieten, bei dem es gute Preise zu gewinnen gibt:
- einen Power-Riegel
- einen isotonischen Durstloescher
- und einen absoluten Fitmacher
Beantworte dazu die folgenden Fragen und sende die Antworten an rwehrli(at)gmail.com. Gewinner werden ermittelt aus der Anzahl richtiger Antworten und kreativer Begruendungen. Die Fragen lauten:

Was bevorzugt ein Tourenvelofahrer in Nordspanien?:
- ein fein gebratener Merluza in einem schoenen Restaurant oder 250g Pasta mit Fertigtomatensauce?
- eine kurze Abfahrt mit 10% Gefaelle oder 5 km mit 3% Steigung?
- ein 3-Sternhotel mit Spa oder ein Einsternhotel mit Balkon?
- Champions League Final schauen in einer Bar mit einheimischen Fans oder im Bett im Hotelzimmer?
- ein Hochdruck- oder ein Tiefdruckgebiet noerdlich von uns?
- weiss oder rot?

Einsendeschluss ist bis ich wieder zurueck bin. Ich freue mich ueber rege Beteiligung und kreative Begruendungen falls ihr die Antwort nicht wisst.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Galizische und Kantabrische Kueste

Lutz und ich sind heute in Bilbao angekommen, wo morgen Hannes zu uns stossen wird. Bilbao macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck: wir haben eine nette Pension, und die Stadt mit Einkaufsfussgaengerzonen und einer schmucken Altstadt und natuerlich dem Guggenheim-Museum hat auch einiges zu bieten.

Lutz konnte inzwischen seine gesamte, teilweis neu gekaufte, Ausruestung testen. Dank dem schlechten Wetter anfangs Woche weiss er nun, dass seine Regenkleidung wasserdicht ist, und dank dem herrlichen Wetter seit gestern und dem Zufall eines schon geoeffnetten Campingplatzes weiss er nun auch, wie es sich auf seiner neuen Thermarestmatte schlaeft.

Wir kamen in der letzten Woche mit einem Pausentag im schmucken Comillas gut und problemlos im ewigen Auf und Ab der nordspanischen Kueste voran. Einzig vor Comillas war die Strasse gesperrt, weil sie die Bruecke komplett abgerissen haben und gerade eine neue bauten. Wir fragten, ob wir durch duerfen. Zuerst hiess es nein, doch nach dem wir genug lange bloed rumgestanden sind, hat uns der Vorarbeiter gewunken und wir konnten zwischen Kran, Armierungseisen, Bauschutt und Bagger hindurchzirkeln. Deshalb an dieser Stelle ein kleines Hoch auf die netten spanischen Bauarbeiter.

Und wiederum ein paar Eindruecke:

Ortiguieira - Bilbao


Die Route der letzten Tage:
Ortiguieira - Rinlo (97 km)
Rinlo - Cudillero (115 km)
Cudillero - Gijon - La Isla (115 km)
La Isla - Comillas (98 km)
Comillas - Noja (89 km)
Noja - Bilbao (92 km)

Samstag, 23. Mai 2009

Campingkochen im Hotelzimmer

Nach einer laengeren Pause ueber das Wochenende ging es am Dienstag zusammen mit Martin Lutzenberger von Santiago de Compostela aus weiter. Ich bin froh, wieder mit Begleitung zu fahren, und geniesse dementsprechend die Reise zusammen mit Lutz.

Lutz hat sich aber einen harten Einstieg ausgesucht: Nach einer ersten Abfahrt, in der auch kurz mal eine Tasche auf der Strasse landetet und ihre ersten kleinen Kratzer abbekam, ging es einen flotten Pass hoch. Immerhin ging es nachher ein wenig gemaessigter der sehr schoenen, touristisch noch nicht stark erschlossenen Kueste entlang. Leider waren die Campingplaetz noch zu, so dass wir in einem Hotel in Corcubion mit schoener Aussicht uebernachteten. Trotzdem wollten wir genug essen. In den Restaurants sind die Portionen fuer uns kalorienverbrennende Velofahrer zu klein, weswegen ich in den ersten Wochen abgenommen habe. Also haben wir kurzentschlossen auf dem Balkon des Hotelzimmers den Campingkocher ausgepackt und gekocht. Dies haben wir danach so weiter gezogen: am Tag darauf gingen wir in Malpica zum Strand und einen Tag spaeter haben wir sogar in Cabanas im Hotelzimmer selber gekocht. Es nimmt mich Wunder, was die Putzfrauen denken, wenn sie jeweils unsere Abfallkuebel leeren...

Am zweiten Tag sind wir zum Cabo Finisterre rausgefahren. Im Mittelalter glaubte man, dass hier die Welt endet und mich interessierte, wie ein solcher Ort ausschaut. Das Kap selber ist eher unspektakulaer, aber viele Pilger gehen nach Santiago noch hierhin und verbrennen ihre Kleider oder lassen irgendeinen Ausruestungsgegenstand zurueck, so dass dem Ort immer noch eine gewisse Aura innewohnt.

Heute machen wir in Ortigueira einen Tag Pause. Es waren schoene aber anstrengende vier Tage. Wir fuhren in den zwei letzten Tagen eigentlich nie flache Strecken und es gab Steigungen bis zu 14%! Aber dementsprechend fuhren wir auch auf kleinen, malerischen Straesschen durch schoene Huegel und Berglandschaften der Kueste entlang. Lutz haelt sich sehr gut, seine Kondition ist erstaunlich. Ich haette diese Etappen in den ersten vier Tagen der Tour nicht fahren wollen. Die letzten beiden Tage waren naemlich definitiv die hartesten der Tour.

Die Bilder dieser Wochentage:

Santiago - Ortigueira


Unsere Route:
Santiago de Compostela - Corcubion (112 km)
Corcubion - Cabo Finisterre - Malpica (103 km)
Malpica - La Coruna - Cabanas (112 km)
Cabanas - Ortiguieira (96 km)

Donnerstag, 14. Mai 2009

Porto - Santiago de Compostela

Ich bin inzwischen im Pilgerort Santiago de Compostela angekommen, und fuer einmal falle ich nicht auf mit meinem Velo und auch nicht mit meinen Outdoorkleidern. Es wimmelte nur so von Pilgern, die hier ihr Ziel erreicht haben.

In Porto habe ich einen gemuetlichen Sonntag verbracht mit Sightseeing und Portweindegustation; ein Highlight dabei war, dass sich die Rueckeroberung Portos durch die Portugiesen und die Briten aus den Haenden von Napoleon jaehrte und dies an den Originalschauplaetzen nachgespielt wurde. Am Abend verbrachte ich einen angenehmen Abend mit zwei Quebecoises. Et voila ce que j'ai promis: une phrase en francais: C'etait une soiree sympa avec vous deux! Je vous souhait bonne voyage!
Wir konnten sogar noch das Ende der Meisterfeier des FC Portos miterleben. Die Fussballfans in Portugal funktionieren aehnlich wie in der Schweiz: viel Bier, groellende Fangesaenge, Hupen und Autoschuetteln stehen hoch im Kurs.

Die letzten vier Tage hat mich das Wetter ein wenig im Stich gelassen: Nach drei Wochen Sonnenschein hiess es nun immer wieder mal die Regenjacke anziehen. Und noch eine weitere Premiere: Ich bin bei der Ausfahrt aus Porto gestuerzt, weil ich nicht miteinberechnet habe, dass Pflastersteine bei starkem Regen viel glitschiger sind. Zum Glueck hat es mir nichts gemacht und ich bin seither bei Regen wieder vorsichtiger!

Nun freue ich mich, dass ich nach einer Pause ueber dieses Wochenende ab naechster Woche von Lutz begleitet werde, da alleine fahren auf Dauer ziemlich langweilig wird. Fuer die naechsten Etappen bin ich sehr zuversichtlich: Die eher lockeren Etappen diese Woche scheinen sich auszubezahlen und ich konnte die letzten beiden Tage ohne Beschwerden fahren.

Und wieder ein paar Bilder, der wohl beliebteste Teil dieses Blogs:
Porto - Santiago de Compostela


Die Route war wie folgt:
Porto - Viana do Castelo (85 km)
Viana do Castelo - Vigo (88 km)
(Vigo-)Cangas - Cambados (84 km)
Cambados - Santiago de Compostela (63 km)

Samstag, 9. Mai 2009

Lissabon - Porto

Heute bin ich in Porto angekommen und ich habe mich inzwischen daran gewoehnt, alleine unterwegs zu sein. Von Lissabon habe ich zuerst nach Cascais den Zug genommen, da das Rein- und Rausfahren aus Grossstaedten selten ein Vergnuegen ist. Danach ging es nach Sintra, wo ich sehr ueberrascht war von den schoenen Palaesten und der schoenen, gruenen und waldigen Berglandschaft. Danach fuhr ich mehrheitlich der Kueste mit vielen bei Surfern beliebten Straenden entlang. In Peniche musste ich dann aber schon wieder einen Pausentag einlegen, damit meine "alten" Gelenke geschont werden konnten. Danach wurde die Landschaft dann aber flacher und deshalb kam ich auch wieder besser voran. Ich fuhr zwar zumeist sehr langsam (Stundenschnitt so um die 19 km/h); aber wenn man Zeit hat, dann kommt man auch langsam weit!

Ab Mira wurde die Landschaft dann definitiv flach und nun hat es auch ploetzlich viele Velofahrer auf der Strasse: Senioren in gemuetlichem Tempo, Junge, die zur Arbeit fahren und auch viele Rennvelo- und Mountainbikefahrer. Die Letzteren ueberholen mich zumeist, gruessen und quatschen manchmal kurz. Nach Aveiro wurde ich netterweise fuer eine laengere Zeit von Pedro, einem 40-Jaehrigen Mountainbiker, begleitet. Er hat mir ein wenig von der Gegend erzaehlt und wir haben angenehm ueber Gott und die Welt gequatscht.

Und wieder gibt es ein paar Photos zu bestaunen:

Lissabon - Porto


Meine Route diese Woche war wie folgt:
(Lissabon -) Cascais - Sintra (41 km)
Sintra - Peniche (89 km)
Peniche - Pedrogao (119 km)
Pedrogao - Mira - Aveiro (122 km)
Aveiro - Porto (85 km)

Samstag, 2. Mai 2009

Lissabon

Inzwischen sind wir in Lissabon angekommen und Roger ist gestern nach Zurich zurueckgeflogen. Die ersten zwei Wochen mit Roger waren sehr unterhaltsam und die Fahrt war landschaftlich sehr abwechslungsreich. Nun gilt es die nachsten zwei Wochen alleine zu fahren, bis mich Lutz und dann Hannes begleiten werden.

Wir sind von Sagres aus der Kueste entlang oder in Kuestennaehe nordwaerts nach Lissabon gefahren. Bis auf eine gerissenes Velocomputerkabel, dass wir dank Sackmesser und Duct Tape wieder flicken konnten, gab es keine Zwischenfaelle. Am letzten Tag auf dem Fall hat sich aber mein Knie leider vehement gemeldet. Deshalb mache ich nun drei Tage Pause in Lissbaon und dann sollte es sich wieder erholt haben. Lissabon gefaellt mir sehr gut und es gibt viel zu besichtigen, zu bestaunen und zu erlaufen in dieser Stadt. Einzig dass dieses Wochenende kein Fussballheimspiel stattfindet ist ein kleiner Rueckschlag.

Inzwischen habe ich auch einige Photos hochgeladen, sie koennen mit einem Klick hier angeschaut werden:
Sevilla - Lissabon
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Fuer diejenigen, die die Route auf einer Karte nachverfolgen moechten, hier noch die einzelnen Etappen:
Sevilla - Riotinto (100km)
Riotinto - Aracena - Embalse de Cueva de la Mora (76km)
Cueva de la Mora - Alcoutim (90 km)
Alcoutim - Loule (94 km)
Loule - Monchique (77km)
Monchique - Sagres - Cabo de Sao Vicente - Sagres (112 km)
Sagres - Zambujeira do Mar (85 km)
Zambujeira do Mar - Santiago do Cacem (93 km)
Santiago do Cacem - Sesimbra (103 km)
Sesimbra - Lissabon (32 km)